wie schon versprochen haben wir ein Interview mit dem Autor Bernd Badura für euch. Wir haben schon von der tollen Leseprobe berichtet und hoffen euch gefällt das Interview. Wir begrüßen also ganz herzlich heute Bernd Badura auf unserem Blog.
Hallo Phil
und Charly, nett von euch beiden, das Ihr ein Interview mit mir machen wollt.
Ihr habt hier wirklich einen tollen Blog und ich freue mich wirklich, dass ich
hier vertreten sein darf.
Bitte erzählen Sie den
Lesern doch etwas über sich…
Eigentlich
gibt es über mich nicht viel zu erzählen. Zumal ich als Autor meine Geschichten
im Vordergrund wissen will, nicht meine Person – auch wenn sich viele Sagen und
Legenden um mich ranken (siehe Amazon-Autorenprofil)... Ich bin ein
lebenslustiger Typ, der immer mal wieder zu einem Späßchen aufgelegt ist und
sich von den Widrigkeiten dieser Welt partout nicht unterkriegen lassen will.
Außerdem habe ich weit gegliederte Interessengebiete. Kunst, Musik, Literatur
und last but not least Naturwissenschaften und Geschichte. Und Schreiben tue
ich auch noch. Aus Passion, versteht sich.
Wie sind Sie zum Schreiben
gekommen?
Wie
bin ich zum Schreiben gekommen? Gute Frage, ich glaube fast das Schreiben kam
zu mir. Eigentlich schreibe ich schon seit dem ich des Schreibens mächtig bin
Geschichten und Gedichte. Ich habe einfach eine sehr große Phantasie und die
bricht sich immer wieder Bahn. Wenn ich eine Idee im Hinterkopf habe und sie
nicht niederschreibe werde ich manchmal ganz verrückt und bin erst zufrieden,
wenn sie denn zu Papier gebracht wurde – und sei es auch in digitaler Form. Ich
habe vor ein paar Jahren mal eine uralte Geschichte von mir in einem alten
Schulheft gefunden und war ganz überrascht. Natürlich hatte sie ihre Fehler und
Macken, aber so schlecht war sie gar nicht. Vor allen hatte sie ihren Charme,
was mich mit einem gewissen Stolz auf mein damaliges Ich (3.-4- Klasse) erfüllt
hat. Auch kann ich immer noch ein paar Zeilen aus einem alten Gedicht aus der
gleichen Zeit zitieren. Aber das lasse ich mal lieber, will ja hier niemanden
langweilen.
Was lesen Sie in Ihrer
Freizeit am liebsten?
Ich
bin vor allen (und das nicht nur in der Literatur) ein großer Freund der
Phantastik. Kann es da verwundern, dass mein Lieblingsbuch „Die unendliche
Geschichte“ von Michael Ende ist? Auch „Momo“ mag ich sehr. Schon allein die
Idee mit den Grauen Männern und dem Herrn der Zeit ist wahnsinnig toll.
Ansonsten mag ich viel von Neil Gaiman, Terry Pratchett, Douglas Adams, J.R.R.
Tolkien, H.P. Lovecraft, Adgar Allen Poe, Georg Orwell, Dean Koontz und auch
ein paar altgediente Meister wie zum Beispiel Mark Twain, oder Charles Dickens (Dickens hatte einfach
einen wunderbaren (Be)Schreibstil) Auch Klassiker wie Goethes „Faust“ oder Shakespeares
„Mittsommernachtstraum“, „Der Sturm“ und „Hamlet“ haben ihre eigene Magie, der
ich immer wieder gerne verfalle. Gerade die letztgenannten Werke sollten selbst
Phantastik Muffeln beweisen, dass dieses Genre einiges zu bieten hat.
Was macht Ihre eigenen Werke
aus?
Es
ist nie leicht so etwas selbst zu beantworten, da es mir als Autor natürlich
ein wenig an Abstand und Objektivität mangelt. Versuchen kann ich es trotzdem
einmal: Ich versuche stets den Leser am besten schon beim ersten Satz auf eine Reise
in phantastische Welten mitzunehmen. Ihn diese Welten schmecken, spüren,
riechen und erleben zu lassen. Als Reisebegleiter gebe ich ihm interessante,
nicht alltägliche Charaktere mit auf dem Weg, die er hoffentlich wegen ihren
verschiedenen Arten zu schätzen lernt. Egal ob es liebenswert krude,
melancholisch sinnierende oder furchtbar finstere oder sonst irgendwelche Typen
sind. Natürlich dürfen auch eine schöne Sprache, eine fesselnde und spannende
Geschichte und manchmal auch – für den der will und sich drauf einlässt – ein bisschen
was zum Nachdenken und Philosophieren keinesfalls zu kurz kommen. Auf all dies
versuche ich gleichermaßen zu achten, was nicht immer einfach ist und mich
teilweise an den Rand der Verzweiflung treibt. Wenn ich dann aber sehe, dass
ich eine schön, in sich stimmige Geschichte erschaffen habe, ist die
Zufriedenheit umso größer.
Können Sie etwas über Ihr
Buch „Werk eines großen Meisters“ berichten?
Oh
ja, sehr gern sogar. Auf „Werke eines großen Meisters“ bin ich besonders stolz,
ich glaube nämlich, dass es das Beste ist, was ich bisher geschrieben habe. Hierbei
handelt es sich um einen Kurzgeschichtenerzählroman. Sprich: Es gibt hier und
da eine Kurzgeschichte, die in die Handlung eines Romans verwoben ist. Um alles
abzurunden, habe ich auch noch ein paar Gedichte angefügt, die auf ihre Art und
Weise das Buch unterstützen.
Die
Hauptfigur des Romans, Schapo Klack ist ein Bibliothekar aus der Traumwelt, der
von Morpheus – dem Meister der Träume – höchstpersönlich in die Realität
geschickt wird, da sich etwas im Geflecht, welches seit Jahrtausenden zwischen
Traumwelt und Realität gesponnen wurde, verändert zu haben scheint. Bei seinen
Abenteuern in der Realität reist der zylindertragende Bibliothekar mit leichtem
Gepäck. Nur dieses merkwürdige Buch, welches er vor seiner Abreise in seiner
Bibliothek gefunden hat und das sich „Werke eines großen Meisters“ nennt und
unter anderem die Geschichte eines gewissen Schapo Klacks erzählt, verdient
eine besondere Erwähnung, denn dies wird noch eine tragende Rolle in diesem
Buch spielen.
Ich
würde am liebsten hier und jetzt viele Zitate, vielleicht sogar das Ganze Buch
anfügen. Bin – wie ich gestehen muss – schon sehr aufgeregt und kann es gar
nicht mehr erwarten, es auf die Menschheit loszulassen. Aber ich muss mich wohl
noch ein wenig gedulden. Bald ist es ja soweit.
Wie sind Sie auf den Titel
gekommen?
Ich
kam auf die Idee als ich mich mal wieder über den inflationären Gebrauch von
Superlativen in der Werbeindustrie geärgert habe. Alles war ein Meisterwerk vom
grandiosem Regisseur oder Starautor Xy. Alles war immer perfekt und exzellent.
Man musste es einfach lesen etc. etc.! Das hat mich so richtig gewurmt, also
habe ich mich hingesetzt und fing an ein Buch erst nur mit dem ironisch
gemeinten Arbeitstitel „Werke eines großen Meisters“ zu schreiben. Doch im
Laufe der Zeit fand ich den Titel gar nicht mehr so schlecht. Plötzlich, nach
ein paar Wochen machte der Titel in der Geschichte auch Sinn, musste sogar
sein, damit die Geschichte wiederum Sinn machte. Alles fing an sich zu fügen,
wie in einem Puzzlespiel, so als ob alles schon von Anfang an so sein sollte.
Und mal ganz ehrlich: welcher Autor wäre nicht stolz darauf Werke eines großen
Meisters geschrieben zu haben? Ich kann jetzt mit Fug und Recht behaupten: Ich
habe es getan!
Ja da kann man wirklich Stolz sein, das schafft ja nicht jeder, aber jetzt weiter mit dem Interview.
Sie veröffentlichen Ihre
Bücher selbst. Wie sieht Ihre Werbestrategie aus und wie viel Zeit beansprucht
eine Veröffentlichung?
Oh
je, Werbestrategie, schon wieder so ein Wort aus dem Wirtschaftsliberalismus,
wie Zielgruppe oder Humankapital. Wusstet Ihr, dass viele Großbauern Kühe nur
noch als Produktionsmittel bezeichnen. Das klingt so, als ob sie sie nicht mehr
als Kuh, also als lebendes fühlendes Wesen, sondern nur noch von seiner
wirtschaftlichen, produktiven Seite betrachten wollen. Schlimm, oder?
An dieser Stelle möchten wir kurz unterbrechen und unseren Senf dazugeben. JA, es ist schlimm und so wird leider auch oft von den Menschen als Produktionsfaktor gesprochen. Schrecklich!
Und mit
dem Wort Zielgruppe ist das ähnlich. Ich will doch nicht für eine Zielgruppe
schreiben, ich will für Leser schreiben. Ich will kein Produkt erschaffen, dass
Zielgruppenorientiert und auf schnöde ihre Bedürfnisse zugeschnitten wurde. Die
Kulturszene entwickelt sich da grade in eine Richtung, die mir nicht so
wirklich gefällt und ich will mit schöner und möglichst guter Literatur dagegen
halten. Deshalb versuche ich auch für alle offenen und intelligenten Menschen
zu schreiben und nicht nur für Leute, die Urban Fantasy mögen.
Trotzdem
und natürlich habe ich eine Werbestrategie, schließlich will ich auch dass
meine Bücher gelesen werden und nicht nur in einer Schublade verstauben. Ich
setze da, um mal bei den wirtschaftlichen Fachausdrücken zu bleiben, auf virale
Verbreitung. Gehe viel über das Internet und versuche mich mit meinem Blog und
auf Facebook bekannt zu machen. Habe mir auch mal kurz solche Literaturportale
wie Lovelybooks angeschaut und stehe ihnen mehr als kritisch gegenüber. Die
wollen mich nicht mal als Autor akzeptieren, da ich keinen festen Verlag (den
sie unterstützen) angehöre. Somit habe ich dort quasi als freier Autor das
Stigma des unwerten. Aber naja, es gibt auch andere Möglichkeiten auf sich und
sein Buch aufmerksam zu machen. Vor allen setze ich wie gesagt auf soziale
Netzwerke und Vernetzungen. Facebook sehe ich im Allgemeinen etwas kritisch,
aber in dem Punkt ist es wirklich sehr gut, man muss nur den richtigen Gruppen
beitreten.
Auch Blogzug hat sich als sehr praktisch herausgestellt um
auf mich und meinen Blog aufmerksam zu machen. Demnächst werde ich vielleicht
auch mal ein Videotrailer zu meinem Buch erstellen, versuchen noch weitere Rezensionen
auf anderen Bücherportalen und Blogs zu bekommen. Lesungen zu veranstalten,
schauen ob es noch andere interessante virale Plattformen gibt. Vor allen aber
versuche ich mich als Mensch und nicht als Geschäftsmann zu präsentieren. Am
liebsten würde ich einfach nur sagen: „Ich glaub ich hab da ein sehr schönes
Buch geschrieben, schaut doch einfach mal rein!“ Das reicht aber in einer Welt
von Markt- und Reizüberflutung nicht mehr aus, da muss man sich schon ein wenig
mehr ins Zeug legen. Ich bin mal gespannt, ob ich das schaffe. Denke nämlich, dass
mein Buch es verdient hat seine Leser zu finden.
Zu
guter Letzt glaube ich aber, dass es das Wichtigste ist ein gutes Buch zu haben,
das viele Menschen anspricht, die es dann hoffentlich auch weiterempfehlen.
Werden Sie auf der
Frankfurter Buchmesse Ihr Buch vorstellen oder woanders?
Ich
glaube nicht, dass ich auf der Frankfurter Buchmesse vertreten sein werde.
Einmal denke ich, dass die Standkosten viel zu teuer sein dürften, als das es
sich für eine Privatperson lohnen und rechnen würde, zum anderen werde ich mein
Buch ja erst mal nur als Kindle-E-Book auf Amazon vertreiben. Ich habe also
nicht mal ein Buch, welches meine Leser in die Hand nehmen könnten. Vielleicht
gehe ich einmal über die Buchmesse und schaue mich dort einmal um, verteile
dort ein paar Flyer, falls dies erlaubt ist. Aber das wäre dann auch schon das
höchste der Gefühle. Andere Messen sind derzeit auch nicht geplant, aber wenn
sich eine Messe anbietet, werde ich bestimmt nicht nein sagen. Ansonsten stelle
ich mich als Schriftsteller und (wenn ich darf) mein Buch auf Lesungen vor. Und
mache vielleicht noch die ein oder andere Guerillawerbung, wie Flyer auf einer
Buchmesse zu verteilen, mal schauen.
Planen Sie eine neue
Geschichte bzw. sind Sie schon dran?
Ich
plane ständig neue Geschichten. Eigentlich schreibe ich täglich. Auch wenn ich
mich derzeit vor allen darauf konzentriere „Werke eines großen Meisters“ bestmöglich
bekannt zu machen. Aber ich habe noch ein Buch in der Schublade liegen, dass
ich demnächst wohl mal überarbeiten werde. Außerdem habe ich noch ein paar
Kurzgeschichten im Hinterkopf, die es verdienen geschrieben zu werden und dann
kommt natürlich noch der Nachfolger von Werke eines großen Meisters an die
Reihe. Ja, ihr habt richtig gehört, ein Nachfolger und ich glaube, der wird
noch besser werden als „Werke eines großen Meisters“, nicht nur, weil die
Geschichte einiges hergibt. Ich glaube, ich habe bei „Werke eines großen
Meisters“ noch ein wenig Potenzial liegen lassen, so spielt die Geschichte zum
Beispiel nicht sehr lange in der Traumwelt und da ist noch einiges möglich.
Außerdem wird diesmal der Plot nicht von Kurzgeschichten unterbrochen und wird
dadurch flüssiger. Die Geschichte ist
spannender und im positiven Sinn actionreicher. Es gibt mehr Charaktere die
tiefer beleuchtet werden, man taucht höchstwahrscheinlich noch besser in die
Welt ab. Ich freue mich schon richtig darauf, mit dem Buch zu beginnen. Und
hoffe, ich konnte euch schon ein wenig neugierig machen. Des Weiteren hab ich
ja noch meine Humbug-Geschichten, die ich vielleicht einmal wieder auspacken
sollte.
Wer
mehr über meine kommenden Projekte wissen will: Auf Bernd Badura Blogspot halte ich meine Leser immer auf
den neusten Stand über Veröffentlichungen und Lesungen. Schaut doch mal vorbei,
ich freue mich auch auf jeden Besuch.
Wir können euch nur empfehlen die Seite von Bernd Badura mal zu besuchen. Sie ist sehr schön und die Posts alle wirklich toll geschrieben. Wir sind jetzt leider am Ende angelangt und hoffen das Interview hat euch gefallen.
Zeit
sich zu verabschieden was?
Ich
winke Phil und Charly zu,
Habt
dank für dieses Interview.
Macht
so weiter wie bisher,
Das
fällt euch bestimmt nicht allzu schwer,
Und
hier und jetzt und auch zum Schluss,
Zieh
ich den Hut zum Abschiedsgruß.
Macht’s
gut ihr zwei, vielleicht liest man sich ja einmal wieder,
Bernd
B. Badura
Vielen Dank, Bernd Badura für diese interessanten und wirklich ausführlichen Antworten und für das tolle Abschiedsgedicht. Wir hoffen Ihnen hat es Spaß gemacht und wir lesen noch viel von Ihnen.
Phil und Charly
Super Interview :) Danke dafür!
AntwortenLöschenVielen lieben Dank für das Interview, hat mir sehr viel Spaß gemacht.
AntwortenLöschenLG,
Bernd