16 September 2012

Interview mit Bernd Badura

Hallo ihr Lieben,

wie schon versprochen haben wir ein Interview mit dem Autor Bernd Badura für euch. Wir haben schon von der tollen Leseprobe berichtet und hoffen euch gefällt das Interview. Wir begrüßen also ganz herzlich heute Bernd Badura auf unserem Blog.

Hallo Phil und Charly, nett von euch beiden, das Ihr ein Interview mit mir machen wollt. Ihr habt hier wirklich einen tollen Blog und ich freue mich wirklich, dass ich hier vertreten sein darf.

Bitte erzählen Sie den Lesern doch etwas über sich…

Eigentlich gibt es über mich nicht viel zu erzählen. Zumal ich als Autor meine Geschichten im Vordergrund wissen will, nicht meine Person – auch wenn sich viele Sagen und Legenden um mich ranken (siehe Amazon-Autorenprofil)... Ich bin ein lebenslustiger Typ, der immer mal wieder zu einem Späßchen aufgelegt ist und sich von den Widrigkeiten dieser Welt partout nicht unterkriegen lassen will. Außerdem habe ich weit gegliederte Interessengebiete. Kunst, Musik, Literatur und last but not least Naturwissenschaften und Geschichte. Und Schreiben tue ich auch noch. Aus Passion, versteht sich.

Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?

Wie bin ich zum Schreiben gekommen? Gute Frage, ich glaube fast das Schreiben kam zu mir. Eigentlich schreibe ich schon seit dem ich des Schreibens mächtig bin Geschichten und Gedichte. Ich habe einfach eine sehr große Phantasie und die bricht sich immer wieder Bahn. Wenn ich eine Idee im Hinterkopf habe und sie nicht niederschreibe werde ich manchmal ganz verrückt und bin erst zufrieden, wenn sie denn zu Papier gebracht wurde – und sei es auch in digitaler Form. Ich habe vor ein paar Jahren mal eine uralte Geschichte von mir in einem alten Schulheft gefunden und war ganz überrascht. Natürlich hatte sie ihre Fehler und Macken, aber so schlecht war sie gar nicht. Vor allen hatte sie ihren Charme, was mich mit einem gewissen Stolz auf mein damaliges Ich (3.-4- Klasse) erfüllt hat. Auch kann ich immer noch ein paar Zeilen aus einem alten Gedicht aus der gleichen Zeit zitieren. Aber das lasse ich mal lieber, will ja hier niemanden langweilen.

Was lesen Sie in Ihrer Freizeit am liebsten? 

Ich bin vor allen (und das nicht nur in der Literatur) ein großer Freund der Phantastik. Kann es da verwundern, dass mein Lieblingsbuch „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende ist? Auch „Momo“ mag ich sehr. Schon allein die Idee mit den Grauen Männern und dem Herrn der Zeit ist wahnsinnig toll. Ansonsten mag ich viel von Neil Gaiman, Terry Pratchett, Douglas Adams, J.R.R. Tolkien, H.P. Lovecraft, Adgar Allen Poe, Georg Orwell, Dean Koontz und auch ein paar altgediente Meister wie zum Beispiel Mark Twain,  oder Charles Dickens (Dickens hatte einfach einen wunderbaren (Be)Schreibstil) Auch Klassiker wie Goethes „Faust“ oder Shakespeares „Mittsommernachtstraum“, „Der Sturm“ und „Hamlet“ haben ihre eigene Magie, der ich immer wieder gerne verfalle. Gerade die letztgenannten Werke sollten selbst Phantastik Muffeln beweisen, dass dieses Genre einiges zu bieten hat. 

Was macht Ihre eigenen Werke aus?

Es ist nie leicht so etwas selbst zu beantworten, da es mir als Autor natürlich ein wenig an Abstand und Objektivität mangelt. Versuchen kann ich es trotzdem einmal: Ich versuche stets den Leser am besten schon beim ersten Satz auf eine Reise in phantastische Welten mitzunehmen. Ihn diese Welten schmecken, spüren, riechen und erleben zu lassen. Als Reisebegleiter gebe ich ihm interessante, nicht alltägliche Charaktere mit auf dem Weg, die er hoffentlich wegen ihren verschiedenen Arten zu schätzen lernt. Egal ob es liebenswert krude, melancholisch sinnierende oder furchtbar finstere oder sonst irgendwelche Typen sind. Natürlich dürfen auch eine schöne Sprache, eine fesselnde und spannende Geschichte und manchmal auch – für den der will und sich drauf einlässt – ein bisschen was zum Nachdenken und Philosophieren keinesfalls zu kurz kommen. Auf all dies versuche ich gleichermaßen zu achten, was nicht immer einfach ist und mich teilweise an den Rand der Verzweiflung treibt. Wenn ich dann aber sehe, dass ich eine schön, in sich stimmige Geschichte erschaffen habe, ist die Zufriedenheit umso größer. 

Können Sie etwas über Ihr Buch „Werk eines großen Meisters“ berichten?

Oh ja, sehr gern sogar. Auf „Werke eines großen Meisters“ bin ich besonders stolz, ich glaube nämlich, dass es das Beste ist, was ich bisher geschrieben habe. Hierbei handelt es sich um einen Kurzgeschichtenerzählroman. Sprich: Es gibt hier und da eine Kurzgeschichte, die in die Handlung eines Romans verwoben ist. Um alles abzurunden, habe ich auch noch ein paar Gedichte angefügt, die auf ihre Art und Weise das Buch unterstützen.

Die Hauptfigur des Romans, Schapo Klack ist ein Bibliothekar aus der Traumwelt, der von Morpheus – dem Meister der Träume – höchstpersönlich in die Realität geschickt wird, da sich etwas im Geflecht, welches seit Jahrtausenden zwischen Traumwelt und Realität gesponnen wurde, verändert zu haben scheint. Bei seinen Abenteuern in der Realität reist der zylindertragende Bibliothekar mit leichtem Gepäck. Nur dieses merkwürdige Buch, welches er vor seiner Abreise in seiner Bibliothek gefunden hat und das sich „Werke eines großen Meisters“ nennt und unter anderem die Geschichte eines gewissen Schapo Klacks erzählt, verdient eine besondere Erwähnung, denn dies wird noch eine tragende Rolle in diesem Buch spielen.

Ich würde am liebsten hier und jetzt viele Zitate, vielleicht sogar das Ganze Buch anfügen. Bin – wie ich gestehen muss – schon sehr aufgeregt und kann es gar nicht mehr erwarten, es auf die Menschheit loszulassen. Aber ich muss mich wohl noch ein wenig gedulden. Bald ist es ja soweit.

Wie sind Sie auf den Titel gekommen?

Ich kam auf die Idee als ich mich mal wieder über den inflationären Gebrauch von Superlativen in der Werbeindustrie geärgert habe. Alles war ein Meisterwerk vom grandiosem Regisseur oder Starautor Xy. Alles war immer perfekt und exzellent. Man musste es einfach lesen etc. etc.! Das hat mich so richtig gewurmt, also habe ich mich hingesetzt und fing an ein Buch erst nur mit dem ironisch gemeinten Arbeitstitel „Werke eines großen Meisters“ zu schreiben. Doch im Laufe der Zeit fand ich den Titel gar nicht mehr so schlecht. Plötzlich, nach ein paar Wochen machte der Titel in der Geschichte auch Sinn, musste sogar sein, damit die Geschichte wiederum Sinn machte. Alles fing an sich zu fügen, wie in einem Puzzlespiel, so als ob alles schon von Anfang an so sein sollte. Und mal ganz ehrlich: welcher Autor wäre nicht stolz darauf Werke eines großen Meisters geschrieben zu haben? Ich kann jetzt mit Fug und Recht behaupten: Ich habe es getan!

Ja da kann man wirklich Stolz sein, das schafft ja nicht jeder, aber jetzt weiter mit dem Interview.

Sie veröffentlichen Ihre Bücher selbst. Wie sieht Ihre Werbestrategie aus und wie viel Zeit beansprucht eine Veröffentlichung?

Oh je, Werbestrategie, schon wieder so ein Wort aus dem Wirtschaftsliberalismus, wie Zielgruppe oder Humankapital. Wusstet Ihr, dass viele Großbauern Kühe nur noch als Produktionsmittel bezeichnen. Das klingt so, als ob sie sie nicht mehr als Kuh, also als lebendes fühlendes Wesen, sondern nur noch von seiner wirtschaftlichen, produktiven Seite betrachten wollen. Schlimm, oder? 

An dieser Stelle möchten wir kurz unterbrechen und unseren Senf dazugeben. JA, es ist schlimm und so wird leider auch oft von den Menschen als Produktionsfaktor gesprochen. Schrecklich!

Und mit dem Wort Zielgruppe ist das ähnlich. Ich will doch nicht für eine Zielgruppe schreiben, ich will für Leser schreiben. Ich will kein Produkt erschaffen, dass Zielgruppenorientiert und auf schnöde ihre Bedürfnisse zugeschnitten wurde. Die Kulturszene entwickelt sich da grade in eine Richtung, die mir nicht so wirklich gefällt und ich will mit schöner und möglichst guter Literatur dagegen halten. Deshalb versuche ich auch für alle offenen und intelligenten Menschen zu schreiben und nicht nur für Leute, die Urban Fantasy mögen.

Trotzdem und natürlich habe ich eine Werbestrategie, schließlich will ich auch dass meine Bücher gelesen werden und nicht nur in einer Schublade verstauben. Ich setze da, um mal bei den wirtschaftlichen Fachausdrücken zu bleiben, auf virale Verbreitung. Gehe viel über das Internet und versuche mich mit meinem Blog und auf Facebook bekannt zu machen. Habe mir auch mal kurz solche Literaturportale wie Lovelybooks angeschaut und stehe ihnen mehr als kritisch gegenüber. Die wollen mich nicht mal als Autor akzeptieren, da ich keinen festen Verlag (den sie unterstützen) angehöre. Somit habe ich dort quasi als freier Autor das Stigma des unwerten. Aber naja, es gibt auch andere Möglichkeiten auf sich und sein Buch aufmerksam zu machen. Vor allen setze ich wie gesagt auf soziale Netzwerke und Vernetzungen. Facebook sehe ich im Allgemeinen etwas kritisch, aber in dem Punkt ist es wirklich sehr gut, man muss nur den richtigen Gruppen beitreten. 

Auch Blogzug hat sich als sehr praktisch herausgestellt um auf mich und meinen Blog aufmerksam zu machen. Demnächst werde ich vielleicht auch mal ein Videotrailer zu meinem Buch erstellen, versuchen noch weitere Rezensionen auf anderen Bücherportalen und Blogs zu bekommen. Lesungen zu veranstalten, schauen ob es noch andere interessante virale Plattformen gibt. Vor allen aber versuche ich mich als Mensch und nicht als Geschäftsmann zu präsentieren. Am liebsten würde ich einfach nur sagen: „Ich glaub ich hab da ein sehr schönes Buch geschrieben, schaut doch einfach mal rein!“ Das reicht aber in einer Welt von Markt- und Reizüberflutung nicht mehr aus, da muss man sich schon ein wenig mehr ins Zeug legen. Ich bin mal gespannt, ob ich das schaffe. Denke nämlich, dass mein Buch es verdient hat seine Leser zu finden.

Zu guter Letzt glaube ich aber, dass es das Wichtigste ist ein gutes Buch zu haben, das viele Menschen anspricht, die es dann hoffentlich auch weiterempfehlen.

Werden Sie auf der Frankfurter Buchmesse Ihr Buch vorstellen oder woanders?

Ich glaube nicht, dass ich auf der Frankfurter Buchmesse vertreten sein werde. Einmal denke ich, dass die Standkosten viel zu teuer sein dürften, als das es sich für eine Privatperson lohnen und rechnen würde, zum anderen werde ich mein Buch ja erst mal nur als Kindle-E-Book auf Amazon vertreiben. Ich habe also nicht mal ein Buch, welches meine Leser in die Hand nehmen könnten. Vielleicht gehe ich einmal über die Buchmesse und schaue mich dort einmal um, verteile dort ein paar Flyer, falls dies erlaubt ist. Aber das wäre dann auch schon das höchste der Gefühle. Andere Messen sind derzeit auch nicht geplant, aber wenn sich eine Messe anbietet, werde ich bestimmt nicht nein sagen. Ansonsten stelle ich mich als Schriftsteller und (wenn ich darf) mein Buch auf Lesungen vor. Und mache vielleicht noch die ein oder andere Guerillawerbung, wie Flyer auf einer Buchmesse zu verteilen, mal schauen.

Planen Sie eine neue Geschichte bzw. sind Sie schon dran?

Ich plane ständig neue Geschichten. Eigentlich schreibe ich täglich. Auch wenn ich mich derzeit vor allen darauf konzentriere „Werke eines großen Meisters“ bestmöglich bekannt zu machen. Aber ich habe noch ein Buch in der Schublade liegen, dass ich demnächst wohl mal überarbeiten werde. Außerdem habe ich noch ein paar Kurzgeschichten im Hinterkopf, die es verdienen geschrieben zu werden und dann kommt natürlich noch der Nachfolger von Werke eines großen Meisters an die Reihe. Ja, ihr habt richtig gehört, ein Nachfolger und ich glaube, der wird noch besser werden als „Werke eines großen Meisters“, nicht nur, weil die Geschichte einiges hergibt. Ich glaube, ich habe bei „Werke eines großen Meisters“ noch ein wenig Potenzial liegen lassen, so spielt die Geschichte zum Beispiel nicht sehr lange in der Traumwelt und da ist noch einiges möglich. Außerdem wird diesmal der Plot nicht von Kurzgeschichten unterbrochen und wird dadurch  flüssiger. Die Geschichte ist spannender und im positiven Sinn actionreicher. Es gibt mehr Charaktere die tiefer beleuchtet werden, man taucht höchstwahrscheinlich noch besser in die Welt ab. Ich freue mich schon richtig darauf, mit dem Buch zu beginnen. Und hoffe, ich konnte euch schon ein wenig neugierig machen. Des Weiteren hab ich ja noch meine Humbug-Geschichten, die ich vielleicht einmal wieder auspacken sollte. 

Wer mehr über meine kommenden Projekte wissen will: Auf Bernd Badura Blogspot halte ich meine Leser immer auf den neusten Stand über Veröffentlichungen und Lesungen. Schaut doch mal vorbei, ich freue mich auch auf jeden Besuch.

Wir können euch nur empfehlen die Seite von Bernd Badura mal zu besuchen. Sie ist sehr schön und die Posts alle wirklich toll geschrieben. Wir sind jetzt leider am Ende angelangt und hoffen das Interview hat euch gefallen.

Zeit sich zu verabschieden was?

Ich winke Phil und Charly zu,
Habt dank für dieses Interview.
Macht so weiter wie bisher,
Das fällt euch bestimmt nicht allzu schwer,
Und hier und jetzt und auch zum Schluss,
Zieh ich den Hut zum Abschiedsgruß.

Macht’s gut ihr zwei, vielleicht liest man sich ja einmal wieder,
Bernd B. Badura

Vielen Dank, Bernd Badura für diese interessanten und wirklich ausführlichen Antworten und für das tolle Abschiedsgedicht. Wir hoffen Ihnen hat es Spaß gemacht und wir lesen noch viel von Ihnen.

Phil und Charly

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